7 Trading Challenge #4 – Warum du einen Stop Loss brauchst

Heute erfährst du, warum der Stop Loss eine unverzichtbare Absicherung für dein Trading bietet

Hallo, liebe Händlerinnen und Händler!

Es freut mich, dass du heite wieder mit dabei bist. Inzwischen sind wir schon beim vierten Tag der Trading Challenge angelangt.Heute dreht sich alles um das Thema Stop Loss.

Wer sich einmal intensiv mit dem Trading beschäftigt hat, stößt unweigerlich auf ein essenzielles Instrument, das ebenso kontrovers wie fundamental ist: den Stop Loss.

Aber was genau ist ein Stop Loss und welche Rolle spielt er im Trading?

Ein Stop Loss ist im Grunde eine vordefinierte Grenze, die Trader setzen, um potenzielle Verluste zu begrenzen. Die Idee dahinter ist einfach, doch die Umsetzung dahinter ist so vielfältig wie die Märkte selbst.

Über den Nutzen und die Anwendung eines Stop Loss gibt es unzählige Meinungen, die so weit auseinanderliegen wie die Sonne vom Mond. Einige Trader führen ihre Stopps sehr eng und passen sie ständig an, während andere behaupten, sie bräuchten keine Stopps oder verlassen sich stattdessen auf gänzlich andere Strategien des Moneymanagements.

Die Diskussionen über das Für und Wider eines Stop Loss sind so alt wie das Trading selbst. Doch eines ist unbestreitbar: Ein gut gesetzter Stop Loss kann der Rettungsanker in unruhigen Marktphasen sein, der dich vor emotionalen Entscheidungen schützt.

Heute werden wir uns intensiv mit dem Thema Stop Loss auseinandersetzen. Wir sehen uns an, warum ein Stop Loss für viele Trader ein unverzichtbares Werkzeug ist, welche unterschiedlichen Ansätze es gibt und wie du den  passenden Stop Loss für unterschiedliche Situationen nutzt.

Warum der Stop Loss deine Tradingidee und nicht dein Kapital schützt

Während viele den Stop Loss als notwendiges Übel betrachten, zeigt eine genauere Betrachtung seine wahre Funktion, die weit über die reine Verlustbegrenzung hinausgeht. Der Stop Loss ist nicht nur ein Instrument, um dein Kapital zu schützen – vielmehr dient er dem Schutz deiner Tradingidee.

Hast du diese Perspektive schon einmal in Betracht gezogen?

Die Differenzierung zwischen dem Schutz deiner Tradingidee und dem Schutz deines Kapitals ist subtil, doch entscheidend. Als Trendhändler platziere ich den Stop Loss direkt unter meinem Einstiegspunkt. Fällt der Kurs unter den Wert unseres Stops, ist der bis dahin valide Trend gebrochen. In diesem Fall wird der Stop durch das Unterschreiten des Preisniveaus ausgelöst und unser Trade beendet.

Danach besteht der anfängliche Trend und insbesondere unsere Tradingidee nicht mehr.

Obwohl der Stop Loss vor allem als Kapitalschutz eingesetzt wird, weil er dein Konto nur einem begrenzten Risiko aussetzt, eben jenes, das du grundsätzlich für jeden Trade festgelegt hast, liegt sein eigentlicher Wert darin, unsere Tradingidee abzusichern. Denn unsere Tradingidee, die sich erst durch das Vorliegen aller vier Regeln ergibt, findet durch das Auslösen der Stop Loss Order ihr Ende.

Viele Trader, neigen besonders in der Anfangsphase dazu, die negativen Entwicklungen eines Trades zu ignorieren und versetzen den Stop Loss weiter vom ursprünglich festgelegten Preisniveau, in der Hoffnung der Markt dreht noch in die gewünschte Richtung. Dieses Verhalten kann schnell zu erheblichen Verlusten oder im schlimmsten Fall zum Totalcrash führen.

Der Schlüssel zum erfolgreichen Trading mit Stop Loss Orders liegt darin, sie vorher genau festzusetzen und den Stop Loss nur in Gewinnrichtung zu verschieben. Dies erfordert Disziplin und das Verständnis, dass der Stop Loss nicht nur ein Mittel zur Begrenzung finanzieller Verluste ist, sondern vielmehr ein strategisches Tool, das deine Tradingidee absichert. Nutze den Stop Loss als integralen Bestandteil deiner Handelsstrategie, was es dir ermöglicht, objektiv und unbeeinflusst von Emotionen zu traden.

Unterschiedliche Trading Orders

Im Trading gibt es verschiedene Arten von Orders, die jeweils unterschiedliche Strategien und Ziele verfolgen. Hier sind die drei Orderarten erklärt:

Market Order: Eine Market Order ist eine Anweisung, eine Aktie zum aktuellen bestmöglichen Marktpreis zu kaufen oder zu verkaufen. Während eine Market Order in der Regel eine Ausführung des Trades garantiert, bietet sie keine Garantie für einen spezifischen Preis.

Market Order sind optimal, wenn das Hauptziel darin besteht, den Handel sofort auszuführen. Sie eignen sich besonders, wenn du der Meinung bist, dass eine Aktie zum momentanen Preis richtig bewertet ist, wenn du eine sichere Ausführung deiner Order wünschst oder wenn du eine sofortige Ausführung anstrebst.

Aber Vorsicht! Kommt es zu einer extrem hohen Nachfrage, kann es sein, dass du einen sehr schlechten Marktpreis bekommst, was gleichzeitig zu hohen Verlusten führen kann, wenn der Markt kurz danach dreht.

Limi Order: Eine Limit Order ist eine Anweisung, eine Aktie zu einem bestimmten Höchstpreis (bei einem Kauf) oder Mindestpreis (bei einem Verkauf) zu handeln. Wenn die Order ausgeführt wird, geschieht dies nur zum festgelegten Limitpreis oder besser. Allerdings gibt es keine Ausführungsgarantie. Eine Limit Order ist sinnvoll, wenn du glaubst, zu einem niedrigeren Preis kaufen oder zu einem höheren Preis verkaufen zu können als der aktuelle Marktpreis.

Stop Order: Eine Stop Order ist eine Anweisung, eine Aktie zum Marktpreis zu kaufen oder zu verkaufen, sobald die Aktie einen bestimmten Preis (den „Stop-Preis“) erreicht oder überschritten hat. Erreicht die Aktie den Stop-Preis, wird die Order zu einer Market Order und zum nächstmöglichen Marktpreis ausgeführt. Sollte die Aktie den Stop-Preis nicht erreichen, wird die Order nicht ausgeführt.

Jede dieser Orderarten bietet spezifische Vorteile und kann je nach Marktsituation und persönlicher Tradingstrategie sinnvoll eingesetzt werden. Während Markt Orders für schnelle Ausführungen prädestiniert sind, bieten Limit- und Stop-Orders mehr Kontrolle über den Preis, bringen jedoch das Risiko mit sich, dass die Order unter Umständen nicht ausgeführt wird.

Die Wahl der richtigen Orderart ist ein wesentlicher Bestandteil des erfolgreichen Tradings und sollte stets wohlüberlegt sein.

Vorteile eines Stop Loss

Für mich ist der Einsatz eines Stop Loss weit mehr als nur ein Vorteil; er ist eine unumgängliche Notwendigkeit im Trading. Diese Notwendigkeit bringt eine gewisse Ruhe und Klarheit in dein Trading.

Von Beginn an weißt du genau, wie viel Geld du riskierst und potenziell verlieren kannst, sollte dein Setup nicht den erwarteten Erfolg bringen. Dies liegt schlichtweg daran, dass der Markt gelegentlich anders entscheidet.

Ein Stop Loss hilft dir als Trader, eine emotionale Distanz zu deinen Trades zu wahren. Anstatt von Angst, Gier oder Hoffnung geleitet zu werden, ermöglicht der Stop Loss eine objektive und disziplinierte Herangehensweise. Sobald du den Stop Loss gesetzt hast, hast du eine Entscheidung getroffen, die unabhängig von Emotionen Bestand hat.

Die Automatisierung des Handelsausstiegs durch eine Stop Loss Order befreit dich von der ständigen Notwendigkeit, den Markt zu überwachen. Diese Freiheit erlaubt es dir, deine Energie auf die Analyse neuer Tradingchancen zu konzentrieren. Du kannst strategisch planen und gleichzeitig sicher sein, dass deine Positionen immer abgesichert sind, sollte sich der Markt unerwartet drehen.

Damit sorgst du für die größtmögliche Ruhe, die du im Trading haben kannst. Ist dein Trade abgesetzt, hast du deine Arbeit vollständig getan. Jetzt hast du keine Möglichkeit mehr auf den Markt einzuwirken. Deine einzige Aufgabe besteht dann darin, deinen Trade zu verwalten und im besten Fall deinem Kapital beim Wachsen zuzusehen.

Die Frage, wie viel Spielraum einem Stop Loss eingeräumt werden sollte, ist essenziell für das Risiko- und Moneymanagement im Trading. Die Antwort darauf hängt maßgeblich von deinem individuellen Handelsansatz und deiner Strategie ab.

Als Trendhändler platzierst du den Stop Loss bei Short-Positionen direkt über dem letzten Korrekturpunkt. Spiegelbildlich dazu wird der Stop bei Long-Positionen direkt unterhalb des letzten Korrekturpunktes angesetzt. Dieses Vorgehen zielt darauf ab, dich vor größeren Verlusten zu schützen, sollte der Markt gegen deine Position laufen.

Unabhängig von deinem spezifischen Tradingansatz steht ein übergeordnetes Prinzip immer im Vordergrund: das Risiko- und Moneymanagement.

Trailing Stop vs. Soft Stop

Gibt es einen Unterschied zwischen einem Trailing Stop und einem Stop Loss? Auf den ersten Blick scheint es, als ob beide Begriffe dasselbe Konzept beschreiben – schließlich ist ein Stop ein Stop. Doch bei genauerer Betrachtung differenzieren wir zwischen einem Initialstop und einem Soft Stop, auch mentaler Stop genannt.

In der Praxis arbeitest du meist mit einem Initialstop, der auch deinem Broker bekannt ist. Diese Art von Stop zeichnet sich dadurch aus, dass er an einem im Voraus festgelegten Kurswert verankert ist und statisch bleibt.

Der Soft Stop existiert hingegen entweder nur in deinem Kopf oder wird durch eine fortschrittliche Tradingsoftware, wie beispielsweise dem Agena Trader, gesteuert.

Der wesentliche Unterschied kommt zum Tragen, wenn wir den Trailing Stop betrachten. Ein Trailing Stop bietet die besondere Funktion einer automatischen Anpassung. Das bedeutet, der Trailing Stop passt sich automatisch deinem Trade an, indem er dem Kurs folgt, sobald sich das Setup entsprechend entwickelt. Diese dynamische Anpassungsfähigkeit ermöglicht es, potenzielle Gewinne zu sichern, weil der Stop Loss bei positiver Kursentwicklung automatisch nachgezogen wird.

Während also ein Initialstop eine feste Grenze setzt, um Verluste zu begrenzen, bietet der Trailing Stop zusätzlich die Möglichkeit, Gewinne laufen zu lassen und gleichzeitig diese Gewinne abzusichern. Der Trailing Stop ist somit eine wertvolle Ergänzung zu deiner Tradingstrategie, die nicht nur Schutz vor Verlusten bietet, sondern auch hilft, das Gewinnpotential zu maximieren. Die Entscheidung, welche Art von Stop am besten zu deiner individuellen Handelsstrategie passt, hängt von deinen Zielen, deinem Risikomanagement und deiner persönlichen Präferenz ab.

Jetzt bist du am Zug: deine heutige Hausaufgabe

Wir haben nun verschiedene Aspekte des Tradings beleuchtet, insbesondere die Bedeutung von Stop Loss, Trailing Stop und anderen Orderarten. Jede dieser Orderarten spielt eine entscheidende Rolle im Risikomanagement und in der Ausführungsstrategie eines Traders. Das Verständnis, wann und wie jede Orderart effektiv eingesetzt wird, ist ein wesentlicher Baustein für den Erfolg im Trading.

Aufgabenstellung:

Deine Aufgabe für heute besteht darin, die verschiedenen Orderarten zu verinnerlichen und zu verstehen, in welchen spezifischen Situationen sie jeweils am besten angewendet werden.

Der Stop Loss ist ein sehr wichtiges Tool, dessen Einsatz du behrrschen solltest. Deshalb rate ich dir heute, dich nochmal gezielt mit den unterschiedlichen Orders und dem Stop Loss auseinanderzusetzen, damit du genau weißt, wann du welche Art von Order du benutzt.

Viel Spaß mit der heutigen Hausuafgabe. Wir sehen uns morgen für den fünften Tag unserer Challenge.

Bis morgen
Markus

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